Impfungen
Empfehlenswert ist auf jeden Fall eine Auffrischung der auch in Europa empfohlenen Impfungen, also Polio, Tetanus und Diphtherie. Des Weiteren sollten eine Hepatitis A und eine Typhus Impfung in Betracht gezogen werden. Hepatitis B ist dann empfehlenswert, wenn man sich länger im Land aufhält, viel überland unterwegs ist oder engen Kontakt zur Bevölkerung hat. In diesem Fall ist eine Hepatitis A/B Kombinationsimpfung die beste Wahl. Tollwut ist eventuell notwendig, wenn man sich im "Outback" aufhält und dort Kontakt mit Tieren wahrscheinlich ist. Ärztliche Hilfe und eine Behandlung mit Immunglobulinen im Falle eines Bisses ist nämlich dann aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung wahrscheinlich nicht mehr rechtzeitig möglich.
Eine Gelbfieberimpfung ist nur notwendig, wenn man aus einem Gelbfieberland einreist, z.B. Kenia. Dann wird sie allerdings bei der Einreise verlangt und muss nachgewiesen werden.
Malaria
Wie in vielen tropischen und subtropischen Ländern gibt es leider auch in Madagaskar eine Malaria-Problematik. In den Wintermonaten von April bis Oktober sind im Hochland (u.a. in der Hauptstadt Tana) nur wenige bis keine Anopheles-Mücken anzutreffen. Im Flachland, im Urwald und an den Küsten ist allerdings ganzjährig ein erhöhtes Malaria-Risiko vorhanden. In Madagaskar wird fast ausschliesslich "Plasmodium Falciparum", also der Erreger der gefährlicheren "Malaria tropica" übertragen. Leider bestehen weitgehende Resistenzen gegen die "preiswerteren" Prophylaxe-Medikamente (z.B. Chloroquin). So ist man entweder darauf angewiesen, vergleichsweise teure Medikamente einzunehmen (z.B. Mefloquin oder Malarone), oder aber sich nur bestmöglich gegen Mückenstiche zu schützen (Repellent, geeignete Kleidung, Malarianetz) und eine entsprechende Medikation für die Notfall-Therapie mitzuführen. Ein neues Medikament, welches den Wirkstoff Artemisinin enthält, ist leider noch nicht so ohne weiteres erhältlich, ihm wird aber eine hohe prophylaktische Wirkung bei geringen Nebenwirkungen nachgesagt.
Ärztliche Versorgung
In grösseren Städten und vor allem natürlich in der Hauptstadt Tana ist eine durchaus annehmbare medizinische Versorgung vorhanden, die trotzdem nicht ganz mit den hohen apparativen und diagnostischen Standards zu vergleichen ist, die man aus Europa kennt. Insbesondere in kleineren Städten und Dörfern kann die Versorgung mit Medikamenten oder ärztlicher Hilfe sehr problematisch werden. Hier sollte man im Vorfeld die wichtigsten Krankheitsbilder in Erwägung ziehen (z.B. Durchfall, Erbrechen, Entzündungen, Malaria etc.) und eine eigene "Hausapotheke" mitführen.
Trinkwasser
Wie in vielen warmen Regionen der Erde, empfiehlt es sich nicht, Wasser aus der Leitung zu sich zu nehmen. Ob selbst das Zähneputzen mit diesem Wasser bereits zuviel ist, wird diskutiert, hier kann jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Will man auf Nummer sicher gehen, ist in jedem Fall die Benutzung von industriell in Flaschen abgefülltem Wasser zu empfehlen.
Baden
Aufgrund der Bilharziose-Belastung vieler Süssgewässer ist das Baden nicht zu empfehlen. Ausnahmen können eventuell schnell fliessende Gewässer (auch mit trübem Wasser), also z.B. viele Flüsse oder aber ausgesprochen klare Gewässer sein. Hier kann die als Wirt für die Zerkarien fungierende Schnecke nämlich nicht überleben. Wer sicher gehen will, begibt sich entweder gar nicht ins Wasser oder aber nur kurz und trocknet sich anschliessend zügig und gründlich ab, dann hat der Erreger nicht genügend Zeit, sich durch die Haut zu bohren.